Der Lehrstuhl für Germanistik veranstaltet eine Studienreise vom 1. bis 10. Mai 2015 nach Leipzig, Weimar, Dresden, Potsdam und Berlin zum Thema Interkulturelle Schwerpunkte in den Geisteswissenschaften in Deutschland und Rumänien.
Interkulturelle Fragestellungen geraten immer stärker in den Blickpunkt geisteswissenschaft-licher Forschung. Mittlerweile könnte man beinahe von einem „intercultural turn“ in den Geisteswissenschaften sprechen. Im Rahmen der Studienreise wird der Frage nachgegangen, mit welchen interkulturellen Schwerpunkten sich die besuchten akademischen Institutionen in Leipzig, Dresden, Potsdam und Berlin in Forschung und Lehre auseinandersetzen.
Anlass der seit Langem geplanten Studienreise ist das 25. Gründungsjubiläum unseres Lehrstuhls für Germanistik, das 25. Jubiläum der Deutschen Einheit und der 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges.
Die interkulturelle Perspektive auf die Germanistik ist sowohl auf BA- als auch auf MA-Ebene ein wesentliches Merkmal unseres germanistischen Curriculums. Folglich können unsere Studierenden zum Austausch über aktuelle interkulturelle Schwerpunkte in den Geisteswissenschaften aktiv beitragen.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst hat für unser Projekt aus Mitteln des Auswärtigen Amtes eine Zuwendung in Form einer Festbetragsfinanzierung gewährt, die als Zuschuss zu den Aufenthaltskosten von 15 Reiseteilnehmerinnen und -teilnehmern und zu den Reisekosten in Deutschland gedacht ist (Projekt ID 57174850).
Von den zahlreichen akademischen Programmen, die im Rahmen der Studienreise den interkulturellen Dialog ermöglichen, wird an dieser Stelle das gemeinsame geschichts-, literatur- und kulturwissenschaftliche Projektseminar unserer Studierenden und Forschern der Projektgruppe Kulturelle Ikonen Ostmitteleuropas. Das Nachleben der Romantik am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. an der Universität Leipzig (GWZO) zum Thema „Ungarische und rumänische kulturelle Ikonen“ vom 5. Mai 2015 hervorgehoben, zu dem auch Frau Professor Dr. Ilse Nagelschmidt vom Germanistischen Institut der Universität Leipzig und Studierende der Leipziger Germanistik eingeladen wurden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der geplanten Studienreise bringen umfangreiche landeskundliche, kulturgeschichtliche und interkulturelle Vorkenntnisse mit. Für die meisten Studierenden wird die geplante Studienreise nicht ihr erster Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland sein. Viele von ihnen haben z.B. 2013 an den Workshops der Akademie Mitteleuropa e.V. (Bad Kissingen) zum Thema Deutsch-jüdische Kultur- und Beziehungsgeschichte im östlichen Europa und Zukunft miteinander – Deutsche und ihre östlichen Nachbarn teilgenommen.
Die geplante Studienreise erfolgt im konzeptuellen Rahmen der individuellen, extracurricularen und auf freiwilliger Basis beruhenden Förderung leistungsstarker und motivierter Studierenden. Sie besitzt eine besondere Bedeutung in der 25jährigen Geschichte unseres Germanistiklehrstuhls, zumal unsere Studierenden bisher keine Gelegenheit hatten, im Rahmen einer thematischen Studienreise einen interkulturellen Dialog mit deutschen Wissenschaftlern und Studierenden mitzugestalten und dabei deutsche Hochschulinstitutionen und germanistische Studiengänge kennenzulernen.
Beim geplanten Vorhaben handelt es sich folglich nicht um eine Pflichtexkursion. Sie ist fakultativ und ist neben Lehrkräften bzw. Wissenschaftlern für besonders interessierte und begabte Studierende gedacht: für angehende ostmitteleuropäische Germanistinnen und Germanisten, Vertreter der Generation nach der Wende, die sich mit ihren deutschen Kolleginnen und Kollegen beziehungsweise mit deutschen Forscherinnen und Forschern aus dem Bereich der Geisteswissenschaften über die Herausforderungen der Demokratie im 21. Jahrhundert und über Fragen der Interkulturalität beraten und zugleich die Möglichkeit ergreifen möchten, deutsche Universitäten kennenzulernen und zentrale Erinnerungsorte 25 Jahre nach der Friedlichen Revolution und 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu erleben.
forrás: germanistik.partium.ro